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Nachtdunkelheit
Lichtverschmutzung ist die künstliche Aufhellung der Nacht durch Strassenlampen, Reklame, Häuser oder Industrieanlagen. Sie kann negative Auswirkungen auf Menschen, Tiere und die Natur haben.
In der Schweiz sind die Lichtemissionen in den letzten 20 Jahren um 70 % gestiegen. In Europa nimmt die Aufhellung des Nachthimmels jährlich um etwa 6 % zu. Der Nachthimmel wird also etwa alle 12 Jahre doppelt so hell.
Unsere Nächte verschwinden – und damit auch die Lebensräume und Ruhezeiten derjenigen, die auf Dunkelheit angewiesen sind.
Im Naturpark Thal sind die Nächte noch dunkler als an anderen Orten in der Schweiz. Aber auch im Naturpark nimmt die Lichtverschmutzung zu.
Der verschwundene Nachthimmel
Seit tausenden Jahren wird der Nachthimmel zur Navigation benutzt. Das Wissen über die Sternbilder wird auch heute noch weitergegeben. Ein klarer Sternenhimmel ist ein Naturerlebnis, das über Jahrtausende Orientierung, Inspiration und Kultur geprägt hat.
Seit Mitte der 1990er-Jahre gibt es in der Schweiz keinen einzigen Quadratkilometer völliger Dunkelheit mehr. Dadurch sind viele Sterne kaum noch sichtbar, und die beeindruckende Milchstrasse lässt sich nur an den entlegensten Orten erahnen. Ein Kulturgut geht verloren.
Tiere in Gefahr
Viele Tiere sind auf natürliche Dunkelheit angewiesen – ihre Orientierung, Nahrungssuche und Fortpflanzung richten sich danach. Die erhebliche Lichtverschmutzung bringt ihren Rhythmus durcheinander:
- Insekten orientieren sich am Licht des Mondes. Künstliches Licht stört diese Orientierung und sie fliegen um die Lichtquelle. Sie sterben durch Energieverlust und sie werden von ihrem natürlichen Verhalten abgehalten.
- Fledermäuse meiden helle Bereiche und verlieren damit Jagdgebiete und Lebensraum.
- Zugvögel verlieren durch Lichtglocken die Orientierung und beleuchtete Gebäude führen zu tödlichen Kollisionen.
Einfluss auf den Menschen
Der Verlust der Dunkelheit hat auch einen Einfluss auf die Gesundheit des Menschen:
Der Schlaf-Wach-Rhythmus wird durch das körpereigene Melatonin reguliert. Das Melatonin wird bei beginnender Dunkelheit ausgeschüttet und macht schläfrig. Bei anhaltendem hellem, kaltweissem Licht mit wird die innere Uhr gestört. Die Folge sind Schlafprobleme, die sogar Stoffwechsel- und Herz-Kreislauferkrankungen nach sich ziehen können.
Was können wir tun?
- Beleuchtungsanlagen reduzieren, Dauer und Intensität minimieren und ggf. Bewegungsmelder installieren.
- Warmweisses Licht verwenden: LED mit Farbtemperatur unterhalb 3000 Kelvin.
- Leuchten nach unten richten. gezielt das Beleuchten, was hell sein soll.